Europa auf´s Dach gestiegen! – Bericht vom Kaukasus 2015

Auf Europas Dach gestiegen

Endlich ist es soweit. Nach Konditionseinheiten mit dem Mountain-Bike im Pfälzerwald und kurze Höhenanpassung in der Riesenfernergruppe starteten wir zwei Pfälzer, Rodolf Moßbacher vom DAV Neustadt und Wolfgang Mildner vom DAV Neustadt und NaturFreunde Lambrecht, am 8. August zu unserem Elbrus-Trip.

Von München ging der Flug mit „Elbrus-Erlebnisreisen Potsdam“ über Moskau nach Mineralnye Wody und mit dem Auto nach Terskol im Baksantal. Im Hotel erfuhren wir, dass wir einer internationalen Gruppe, vier Koreaner, zwei Rumänen, wir zwei Pfälzer und der russische Bergführer Oleg waren.

Montag 10. August war eine Akklimatisationstour auf den Tscheget-Kuppel. Die 1000 Höhenmeter waren keine Herausforderung für uns. Herrliche Blicke auf den nahen Elbrus waren das Erlebnis der Tour. Leider konnten wir nicht auf den Tscheget-Gipfel gehen, da er im Grenzgebiet zu Georgien liegt und von den einheimischen Bergführer nicht bestiegen werden darf.

Dienstag 11. August waren wir überrascht, ein Tag Vorbereitung in Terskol fehlte uns und wir wechselten das Hotel mit der Botschki-Hütte.

Mit der alten, maroden Seilbahn ging es hoch bis auf 3400m. Weiter mit dem ebenfalls maroden Sessellift zur Botschki-Hütte auf 3800m. Nach dem Bezug der Schlafplätze und dem Lunch gingen wir an der Baustelle der neuen Seilbahn vorbei und über den Gletscher zur Dieselhütte.

Mittwoch 12. August gingen wir hoch zu den Pastuchov-Felsen in 4800m Höhe. Es war eine gemütliche Akklimatisationstour bei angenehmen Temperaturen über den Gletscher. Am Nachmittag zogen Wolken über den Gipfel des Elbrus auf. Auch der Wind frischte auf, so dass wir unsere Windjacken angezogen haben.

Donnerstag 13. August war ein Ruhetag eingeplant. Oleg unterwies uns in der Technik des Eispickels, was uns alte Hasen die schon seit Jahren zusammen auf Skitouren gehen nicht besonders beeindruckt. Auch wurde das Umfeld der Hütte von uns begutachtet. Anders wie im Winter sah man überall Schrott im Umfeld herum liegen.

Freitag 14. August war der Gipfeltag. Morgens 2°° war wecken und Frühstück auf der Botschki-Hütte. Um 3°° fuhren wir mit dem Pisten-Bully zu den Pastuchov-Felsen in 4800m Höhe. Gut eingepackt in warme winddichte Kleidung stiegen wir mit den Steigeisen und Stirnlampe Richtung Gipfel. Der Schnee war gut griffig, anders wie zwei Tage zuvor. Bei einer Höhe von etwa 5100m ging im Osten die Sonne auf. Auf der Westseite sahen wir unsere langen Schatten. Einige Wolkenfetzen zogen vor rüber, so dass die Sicht auf den Kaukasus getrübt wurde. Bei der Ankunft im Elbrussattel 5370m waren die Wolken verschwunden und wir hatten einen ersten Gipfelblick auf den Ostgipfel mit 5622m und den Westgipfel mit 5642m. Nach einer Rast wurde das letzte Stück die Ostflanke des Westgipfels bestiegen. Gegen 10°° erreichte unsere Internationale Gruppe den höchsten Punkt von Europa mit 5642m.

Der Gipfelblick reicht weit in die Ebene nördlich des Kaukasus. Auch auf die Hauptkette des Kaukasus zu unseren Füssen war einmalig. Der zweithöchste Gipfel, der Kasbek mit 5034m ragte im Osten auf.

Nach einer 15minütigen Gipfelrast begann der Abstieg. Der Schnee war bis auf 5000m noch gut griffig, ab hier wurde er immer weicher. Später flossen große Schmelzwasserbäche Richtung Tal. Die Temperaturen wurden immer höher, und so wurden unnötige Kleidungsstücke ausgezogen. Der Gipfel verhüllte sich wieder und ist die nächsten zwei Tage nicht mehr zu sehen. Die Botschki-Hütte erreichten wir gegen 14 Uhr 30. Nach einem Lunch verlegten wir das Basis-Lager in das Hotel in Terskol.

Samstag 15. August war ein Ruhetag. Der Ort Terskol und Tscheget wurde in Augenschein genommen. Auch das Gipfelglück wurde angemessen gefeiert. Die Urkunden wurden ausgehändigt. Auch das Bier „5642“ schmeckte gut.

Sonntag 16. August war der Rückflug. Die Koreanische Gruppe startete St. Petersburg einen Besuch ab. Die Rumänische Gruppe besuchte noch einen Tag Moskau. Wir Pfälzer traten den Rückflug nach Deutschland an.

Alles in allem war es ein gelungenes Unternehmen. Wetter und das Team passte zusammen. Die Verpflegung in der Hütte war einmalig.

Wolfgang und Rudolf

Einen schönen guten Morgen Frau Enzian,

es hat mir sehr gut gefallen. Ich war begeistert von der Schönheit des Kaukasuses. Für mich war alles perfekt abgelaufen. Am Flughafen war Juri, nahm mich in Empfang und fuhr mich bis nach Terskol. Spät angekommen im Hotel (23:15) nahm Elena mich in Empfang und ich bekam noch Essen. Die folgenden Bergwandertage mit Oleg waren perfekt geplant und abgelaufen. Leider spielte das Wetter nicht immer so mit, aber das ist ja überall so. Das Essen war gut und ausreichend. Aber unsere Gruppe stellte fest, das die Küche im Lager besser war als im Hotel. Für mich war das Essen im Hotel in Ordnung, aber für einige Teilnehmer nicht, wie ich bemerkte.

Am Gipfeltag hatten wir kein Glück mit dem Wetter, aber Oleg hat uns trotzdem auf den Gipfel bebracht. Ich glaube, dass ich bestimmt erneut eine Reise in den Kaukasus machen werde. Ich möchte mich bei Ihnen, Alexios, Elena, Oleg, Juri und allen die mitgeholfen haben uns dieses schöne Erlebnis zu ermöglichen, bedanken.

Schöne Grüsse
Udo W.

Feedback von Ralf:

Hallo Alexis,

Wir sind ja schon eine Weile wieder zurück, aber ich war noch ein paar Tage in Südtirol bei H.Kammerlander, deshalb erst jetzt die mail: Die Tour war sehr schön, vor allem war alles bestens organisiert! Mit Igor hatten wir außerdem einen perfekten Bergführer!

Man kann Dich nur weiterempfehlen, wir waren alle rundum zufrieden!

Gruß
Und viel Erfolg am Lenin
Ralf