Besteigung des Elbrus von Süden 2014

Mein Sohn Leon (15 Jahre) und ich (50 Jahre) haben schon vor einem Jahr die Besteigung des Elbrus im Kaukasus geplant und uns für den Veranstalter „Elbrus Erlebnisreisen“ entschieden. Iris Enzian und Alexios Passalidis haben uns auch bei den Vorbereitungen sehr unterstützt und alle Fragen, die wir vorab hatten beantworten können. Nachdem wir einige Touren zur Vorbereitung  in den Schweizer Alpen unternommen hatten, sind wir am 9.8. von Frankfurt aus über Moskau nach Mineralye Vody geflogen. Dort wurden wir von Elena in Empfang genommen. Mit dem Taxi ging es etwa 3 Stunden nach Cheget, wo wir in einem kleinen sehr schönen Hotel untergebracht wurden. Am Abend stellte Elena uns die Gruppe vor, mit der wir in den nächsten Tagen die Vorbereitungstouren und die Besteigung unternehmen sollten. Es waren Anna und Carlos (Spanien), Nikolaus (Griechenland),Martin (Deutschland), Karl (England) und Hugh (Irland). Wir waren also zu acht Personen. Unser Bergführer kam am Abend dazu: Nikita. Von Anfang an hatten wir sehr viel Spaß miteinander. Auch Leon, der mit 15 Jahren der Jüngste in der Runde war, wurde trotz des jugendlichen Alters voll akzeptiert.

Mit dem Bergführer Nikita unternahmen wir in den nächste beiden Tagen Akklimatisierungstouren und zogen am dritten Tag in unser Basislager Garabashi (3800m) um. Unseren Proviant für die nächsten Tage und Trinkwasser nahmen wir mit nach oben. Bequem ging es mit Seilbahn und LKW bis zu den Wohntonnen.

Dort oben wurden zwei weitere Akklimatisierungstouren unternommen. Wir stiegen so bei der zweiten Tour bis auf 4800 m zum Pastuchorov Felsen auf, als das Wetter umschlug und innerhalb von 30 min starker Nebel aufzog, ein Gewitter begann und es schneite. Der Bergführer reagierte sehr schnell und kompetent und wir stiegen gemeinsam ab.

Es folgte eine Ruhetag im Basislager, den wir nutzten um kleine Übungen mit Steigeisen und Pickel zu machen. Außerdem tranken wir mindestens 4 bis 5 Liter Wasser, um für den Gipfeltag gut gerüstet zu sein. Keiner der Teilnehmer hatte Beschwerden wie Kopfschmerz o.ä.. Alle waren sehr gut akklimatisiert. Die Touren in den letzten Tagen waren absolut notwendig dazu.

Gipfeltag war der 15.08.14. Das Wetter war bestens. Wir frühstückten um 2:00 Uhr morgens. Mariam – unsere Köchin, die uns von Beginn an im Basislager  in bester Weise bekochte – war eigens aufgestanden, um das Frühstück und heisses Wasser für unterwegs zu richten.

Um 3 Uhr fuhren wir mit der Pistenraupe bis zum Pastuchorov Felsen. Hier waren wir vor zwei Tagen bereits gewesen und begannen nun den Giptelaufstieg ab ca 4800m. Für den Gipfeltag kamen zu Nikita noch zwei weitere Bergführer mit. Wir gingen bei ca. -7 Grad im Zickzack den die erste steile Scheeflanke bergauf. Die aufgehende Sonne warf ein atemberaubendes Licht auf die Bergkette des Kaukasus. Es ging kaum ein Wind. Die Traverse bis zum Sattel zwischen West- und Ostgipfel war nicht mehr so steil und gut zu begehen. Dann folgte noch einmal ein steiler Aufschwung. Eine heikle Passage war mit Fixseilen gut vorbereitet, an den wir uns selbst sicherten . Dann kam das letzte, wieder eher flache, Stück bis zum Gripfel, den wir alle um 10:30 Uhr erreichten. Wir hatten einen Blick bis weit nach Georgien. Das Blau des Himmels im Kontrast zum Schnee war fast unwirklich. Nach ca. 20 min machten wir uns auf den Rückweg. Zwischendurch hatten Leon und ich ein Gefühl der Erschöpfung, dass wir mit Traubenzucker und Energieriegel überwinden konnten. Um 15:00 Uhr waren wir überglücklich zurück im Basislager!

Fazit: Die Vorbereitung durch „ Elbrus Erlebnisreisen“ war sehr gut. Die Touren zur Akklimatisierung in den Tagen vor dem Gipfeltag sind absolut notwendig. Keiner der Teilnehmer hatte große Beschwerden aufgrund der Höhe oder der zeitlichen Länger der Gipfeltour. Wir hatten eine passgenaue Ausrüstung, so wie vorab mit Iris Enzian und Alexios Passalidis vorbesprochen und von Nikita, dem Bergführer  vor Ort überprüft. Steigeisen und Pickel hatten wir in Cheget/ bzw. im Nachbarort Terskol  für wenig Geld ausgeliehen. Die Verpflegung war an allen Tagen hervorragend. Wir bekamen an jedem Tag drei warme Mahlzeiten, die frisch zubereitet und genau auf die Bedürfnisse abgestimmt waren. Vor Ort wurden wir durch Elena die gesamte Zeit hindurch betreut. Alexios rief zweimal an, um sich nach unserem Befinden zu erkundigen. Die Gruppe war spitze. Mit einigen aus der Gruppe haben Leon und ich uns noch in Moskau nach der Elbrus Besteigung getroffen. Wir hatten die Option „3 Tage Moskau im Anschluß“ zusätzlich gebucht – absolut lohnenswert!  Leon und ich werden dieses Bergerlebnis nie vergessen und bestimmt noch eine nächste Tour bei Iris und Alexios buchen.

Fähigkeiten

Gepostet am

20. Juli 2015